Der Mensch zählt - aus Customer Centricity wird Human Centricity
Kennen Sie das? Viele Unternehmen und Marken-/Produktverantwortliche sprechen am Liebsten über eines: Das eigene Produkt, die neuesten Features, die Größe des Unternehmens oder andere zum Teil recht selbstverliebte Attribute. Gut zu beobachten ist dies z.B. auf den großen Fachmessen oder auf den Unternehmenswebsites, auf denen ausgiebigst die Historie und die Größe aufwendig inszeniert und zelebriert wird.
Oftmals treibt der Stolz auf die eigene Leistungsfähigkeit und die eigenen Errungenschaften das eigene Handeln an. Das ist menschlich und nachvollziehbar, jedoch gleichzeitig nicht nur falsch, sondern auch gefährlich für die eigentlich beabsichtigte Wirkung bei den Empfängern – und für die Effizienz der eingesetzten Kommunikations- und Werbebudgets.
Warum ist das so?
Das »…der Köder dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler« ist eine Weisheit, die wir alle kennen. Aber es gibt darüber hinaus auch handfeste weitere Gründe sich sehr viel sorgfältiger und intensiver mit den Menschen auseinanderzusetzen, mit denen Unternehmen als Marke interagieren: In der globalisierten Welt gibt es fast kein Unternehmen mehr, dass hinsichtlich seines Produkt- und Servicespektrums einzigartig ist. Echte USPs werden immer seltener. Gleichzeitig steigt die Transparenz auf den digitalisierten Märkten. Wettbewerber können so leichter als früher global identifiziert werden. Das Haifischbecken wird kleiner und gleichzeitig voller; es herrscht ein massiver Verdrängungswettbewerb und ein immer schwerer zu erfassendes Überangebot an Services und Produkten. Unternehmen spüren dies nicht nur kundenseitig. Auch im Wettbewerb um zukünftige Investoren oder Mitarbeiter hat diese Entwicklung großen Einfluss. Ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg liegt darin, wie Unternehmen den Kontakt zu den Menschen gestalten, mit denen sie interagieren.
Ego vs. Botschaften - Auswege aus diesem Dilemma?
Es geht um eine konsequente Rückbesinnung auf die Empfänger unserer Botschaften und Handlungen – nicht nur auf den Kunden, sondern grundlegend auf den Menschen. Gerade die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen 30 Jahre haben viele spannende und durchgreifende Erkenntnisse zu Tage gefördert. Entscheidungen für oder gegen eine Marke werden z.B. in hohem Maße unbewusst getroffen. So werden emotionslose Botschaften von den Zielgruppen herausgefiltert und bleiben unbeachtet. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse und Entscheidungsmodelle unterstützen dabei, den Menschen besser zu verstehen und umfassend in der Kommunikation von Signalen und Botschaften zu berücksichtigen. Um Ihre Marke erfolgreich führen und Budgets sowie Maßnahmen möglichst wirksam einsetzen zu können, müssen Sie von Ihren Zielgruppen wissen:
› Wie diese genau entscheiden,
› warum sich Zielgruppen tatsächlich für oder gegen eine Marke/ein Produkt/eine Dienstleistung entscheiden,
› welche Faktoren bei Entscheidungen einbezogen werden und wie wir diese positiv beeinflussen können,
› welche Rolle Emotionen auch bei sachlichen Themen spielen.
Genau hinschauen lohnt sich
Definieren sie möglich genau, an wen genau sich Ihre Marke wann und wo richtet – Zeit und Ort sind als situativer Kontext wichtig zur positiven Aufnahme der Botschaft. Wer gehört besipielsweise zu Ihrem Käuferkreis im anspruchsvollen B2B-Marketing (Buying Center-Analyse) und welche relevanten Bedürfnisse, Kauftreiber und Erwartungen haben diese Personen? Wie genau gestaltet sich der Sales Funnel und welche Erlebnisse sollen für wen, wann und wie genau rund um ihre Marke entstehen? Analysieren Sie diese Fragen peu à peu für alle Kontaktpunkte (Situationen und Orte) Ihrer Marke im Zusammenspiel.
Unser Praxistipp:
Die Umsetzung einer konsequenten Human Centricity beginnt zuvorderst mit der umfassenden Kenntnis der möglichen Zielgruppe(n), um diese bestmöglich beschreiben und analysieren zu können. Bei der pragmatischen und lebensnahen Ausgestaltung von Zielgruppenbeschreibungen bietet die bewährte Persona-Technik eine wertvolle Unterstützung. Auf diese Weise können einzelne Zielgruppen mit facettenreichen Beschreibungen von Ansichten, Einstellungen und Herausforderungen lebensnah und greifbar dargestellt werden. Diese Personas bieten wiederum ein reiches Reservoir an möglichen Ausgangspunkten, um vertiefende Verortungen von Werten und Emotionsräumen zu ermitteln. Hier gehts zum Download des red pepper Persona-Canvas
Shortcut
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