Details der Wahlwerbeanalyse -                           Teil 2: Die Linke und SPD

[fa icon="calendar"] 12.09.2017 11:32:00 / von Sabrina Lehmann

Der Einblick in das Ranking zu unserer Wahlwerbeanalyse mit emolyzr geht weiter. Nach qualitativen Bewertungen der Wahlplakate und der Emotionsmessung in einem interdisziplinärem Studiendesign stellen wir die Kernthesen von Platz 4 und 3 vor:

Platz 4:

Die Linke - Friede, Freude, Eierkuchen mit Bodenhaftung.

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Qualitative Bewertung

› Das Markenmuster der Linke wird zwar konsequent aufgegriffen, aber statt mit Bildern werden die Aussagen durch Illustrationen von positiv besetzten Worten unterstützt (Respekt, Kinder, etc.).

› Dies wirkt einfach, aber die Botschaften sind komplex und verkopft, sodass sie nicht hängen bleiben.

› Die Motive wirken nicht sonderlich hochwertig, es wird Word-Art mit einer textlichen Aussage kombiniert, sodass die Kampagne nicht glatt und inszeniert wirkt.

› Durch die fordernde Tonalität wird der Wert Moral besonders stark aktiviert.

  • Unsere Note 2 von 5

 

Emotionsmessung

› Der Farbkontrast hat eine starke Signalwirkung im Straßenbild, bei der Betrachtung gibt es dann aber keinen eindeutigen Blickverlauf.

› Botschaft und Absender sind besonders schnell erfasst und klar.

› Im Gesamteindruck gestaltet sich das Plakat trivial und plakativ, eine Geschichte erzählt es nicht und erzeugt eher negative Emotionen.

  • Neuro Bench 2,4 von 5

 

Fazit

Die Botschaften sind das prägende Element, laut und plakativ. Es wird versucht, den Plakaten mit der inszenierten Überschrift inhaltliche Tiefe zu geben, an den angezeigten Themen schrammen die Aussagen aber oft vorbei. Rebellisch ist die Linke schon noch, Werte wie Freiheit und Moral werden gestützt. Leistungsfähigkeit und Verantwor- tungsbewusstsein werden der Linken mit der kindlich naiven Gestaltung jedoch nicht zugetraut.

 

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Platz 3:

Kompliziert, distanziert, SPD - (k)eine Partei für den kleinen Mann.

Bildschirmfoto 2017-09-05 um 10.59.11.png

Qualitative Bewertung

› Kühle Bilder erzeugen trotz Menschen nicht die erwünschte Nähe zum Betrachter, aktivieren aber trotzdem das Konzept »Familie« .

› Vielmehr aktivieren sie zusammen mit der klaren, kantigen Formensprache die Werte Individualismus und Kontrolle 
.

› Die Wahrnehmung wird durch unruhige Bilder, schlechter Lesbarkeit und komplizierte Botschaften erschwert.

› Die Signale innerhalb der Motive sind nicht konsistent und aktivieren unterschiedliche Werte und Konzepte .

  • Note 2 von 5

 

Emotionsmessung

› In der kurzen Betrachtungsdauer von 3 Sekunden hinterlässt das Plakat eine negative Wirkung.

› Die Botschaft wird leicht negativ betrachtet: Mit dem Fokus auf die Rente, die zu nah am Wort »klein« platziert ist, bleibt diese Botschaft hängen.

  • Neuro Bench 1,4/5

 

Fazit

Kalte Bilder schaffen Distanz, obwohl gleichzeitig Menschen gezeigt werden. Zentrale Werte, wie Solidarität und Gerechtigkeit werden nicht aktiviert. Über die gesamte Kampagne wirkt die SPD nicht wie eine Partei, die wichtige Themen anpackt, sich für Gerechtigkeit einsetzt und sich um die Menschen kümmert.

 

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Topics: Neuromarketing, Werbewirkung, Wahrnehmung

Sabrina Lehmann

Verfasst von Sabrina Lehmann



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